Eryngium planum – Flachblatt-Mannstreu
Der Flachblättrige Mannstreu Eryngium planum sieht auf den ersten Blick wie eine Distel aus, bei genauem Hinschauen entpuppt er sich als Doldenblütler, ist also mit Fenchel, Möhre und Sterndolden verwandt.
Dieser auch in Deutschland heimische Mannstreu kommt in Mittel-, Ost- und Süd-Europa und in Asien wild vor. Die typischen Habitate dieser Staude sind Sandtrockenrasen und andere Pioniergesellschaften auf sehr gut durchlässigen, nährstoffarmen und sommertrockenen Böden. Desto trockener und sonniger der Standort, desto blauer entwickeln sich die Triebe und desto stabiler der Wuchs der Staude. Mit seiner späten Blütezeit von Juli bis September, in guten Jahren bis in den Oktober hinein, lockt er alle spät fliegenden Insekten. Ob Hummel oder Schwebfliege, Honigbiene, Wespe, Falter oder Wildbiene – alle treffen sich hier, um Pollen und Nektar zu sammeln. Die Nektarproduktion scheint unseren Beobachtungen zu Folge hoch zu sein.
Wirklich blaue Blüten oder Pflanzenteile sind selten im Pflanzenreich. In guten Jahren (d.h. solchen mit viel Sonne und wenig Niederschlag) bildet Eryngium planum besonders viel wasserlösliche Anthocyane, die nach chemischer Modifikation und im Zusammenspiel mit den morphologischen Strukturen vor allen Dingen der Epidermis für das strahlende Blau verantwortlich sind (vgl. Maike Isermann & Paul Rooney (2014): Journal of Ecology,102 ,S. 789–821 doi: 10.1111/1365-2745.12243). Nach dem Absterben im Herbst bzw. beim Trocknen geht die blaue Färbung leider verloren.
Der Flachblättrige Mannstreu sät sich selbst zuverlässig aus, wenn man dies zulässt. Da es sich um einen Kaltkeimer handelt, darf man gern der Natur ihren Lauf und dies an Ort und Stelle geschehen lassen und ggf. Jungpflanzen, die rings um die Mutterstaude aufgelaufen sind vorsichtig umsiedeln.