Die Gattung Echium
Die Gattung Echium gehört zu den Raublattgewächsen Boraginaceae und ist verwandt mit Borretsch, Beinwell, Ochzenzunge und Lungenkraut. Es gibt ca. 60 Echium-Arten. Die meisten dieser Arten stammen aus dem Mittelmeerraum, von den Kanarischen Inseln und Madeira und vertragen keine Minusgrade. Wer sich die Mühe machen mag, sie im Kübel zu kultivieren und angemessen zu überwintern wird mit beeindruckenden Blütenkerzen belohnt, die bei Bienen, Hummeln und anderen Insekten ebenfalls sehr beliebt sind.
Bei uns unkompliziert im Freiland zu kultivieren ist der Russische Natternkopf Echium russicum.
Seine Blüten sind dunkelrot.
Echium – Natternkopf
Der heimische borstig behaarte Natternkopf Echium vulgare zählt zu den Pionierpflanzen sandiger und steiniger Standorte. Seine lange Pfahlwurzel sorgt dafür, dass er auch starke Trockenheit übersteht. Die meisten Pflanzen blühen im zweiten Jahr nach der Aussaat und gehen nach der Blüte zugrunde; früh ausgesät kann der Natternkopf schon im ersten Jahr zur Blüte kommen. Echium vulgare überwintert in Form einer wintergrünen Rosette. Seine Populationen umfassen stets solche Pflanzen, die rein weibliche Blüten und solche, die zwittrige Blüten bilden. Sehr gut entwickelte Exemplare können bis zu 20 Infloreszenzen ausbilden. Pro Infloreszenz sind immer nur einige Blüten aktiv. Dafür blüht der Natternkopf über einen langen Zeitraum.
An blühendem Natternkopf sammeln Bienen, Hummeln aber auch Schwebfliegen und Falter. Bienen und Hummeln lernen dabei die älteren rein blauen Blüten zu meiden und die jüngeren mehr oder weniger rosafarbenen Blüten zur Nektarernte anzusteuern; ältere Blüten sondern weniger bzw. keinen Nektar ab.
Echium vulgare-Pollen weist mit 44,1% einen sehr hohen Proteingehalt auf, zugleich ist der Pollen reich an essentiellen Aminosäuren. Der Zuckergehalt des Nektars wird mit 688 ± 103μg angegeben (Hicks DM, Ouvrard P, Baldock KCR, Baude M, Goddard MA, Kunin WE, et al. (2016) Food for Pollinators: Quantifying the Nectar and Pollen Resources of Urban Flower Meadows. PLoS ONE 11(6): e0158117. doi:10.1371/journal.pone.0158117).