Erica carnea – Schneeheide
Schon vor dem Winter zeigt Schneeheide ihre Blütenknospen. Der niederliegende Zwergstrauch mit seinen drahtigen Trieben und dem nadelartigen Laub öffnet oft schon im Januar allererste Blüten, die Hauptblütezeit reicht in den meisten Jahren von Ende Februar bis in den April.
Für alle Hummelköniginnen, die die ersten sonnigen und warmen Tage für ihre allerersten Ausflüge nach dem Winter nutzen, sind üppig blühende Heidepolster eine gute Überlebensversicherung. Nicht selten kann man beobachten, wie die Tiere dabei Energie sparend zu Fuß von Blüte zu Blüte wandern statt zu fliegen. Zudem können sie in den dichten Polstern auch die kühlen Nächte verbringen. Regelmäßige Gäste der Schneeheide sind auch die häufig in Nisthilfen siedelnden Rostroten Mauerbienen (Osmia bicornis) und Gehörnten Mauerbienen (Osmia cornuta). Bei genauer Betrachtung erweisen sich die winzigen Blüten als glockenförmig mit enger Mündung, aus der die dunklen Staubgefäße sowie die Narben herausragen. Erst wenn ein Insekt seinen Rüssel in die Blüte schiebt oder aber an der herausragenden Narbe wackelt, rieselt der Pollen heraus. Dieser sammelt sich vorher in einem sogenannten Streutrichter innerhalb der Blüte, deren Ausgang durch die Narbe und die Pollensäcke versperrt ist.
Erica carnea geht eine Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen ein, die es ihr erlaubt nährstoffarme Wildstandorte zu besiedeln. Es ist aus diesem Grund wichtig, das Substrat im Topf unbedingt mit zu pflanzen und die Wurzeln nicht auszuwaschen. Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist es sehr wichtig, die frisch gesetzten Pflanzen gut zu wässern. Das Auswachsen der Wurzeln aus dem oftmals sehr dichten Wurzelfilz im Topfballen gelingt sonst womöglich nicht.
Schneeheide schneidet man am besten unmittelbar nach der Blüte zurück und in Form. So bleiben die Bestände kompakt. Am besten gedeiht Schneeheide an halbschattigen oder lichtschattigen Standorten.