Korbblütler – Asteraceae
Die Prachtscharte ist ein untypischer Korbblütler – ihre Einzelblüten sind nicht auf einem großen Blütenboden zusammengefasst.
Namensgebend für die Korbblütler sind die körbchenförmigen Blütenstände. Bei vielen Pflanzen dieser Familie besteht der Gesamtblütenstand aus vielen, teils bis zu tausend Einzelblüten. Nahrungssuchende Insekten können auf diesen Blüten leicht landen, und die Einzelblüten nach und nach besuchen, zu Fuß – ohne viel Energie für die nächste Flugetappe aufwenden zu müssen.
Zu den Korbblütler gehören Echinacea, Anthemis, Osteospermum, Aster, Taraxacum, Helianthus und viele mehr – die Familie umfasst etwa 1600 Gattungen.
Liatris spicata – Prachtscharte
Die Ährige Prachtscharte zählt zu den Körbchenblütlern, präsentiert ihre Blüten aber nicht in mehr oder weniger horizontalen, sondern in vertikal aufstrebenden Blütenständen. Über einen langen Zeitraum hinweg werden die von oben nach unten erblühenden Teilblütenstände zum Treffpunkt nektarhungriger und pollensammelnder Insekten. Späte Nektar- und Pollenlieferanden sind enorm wichtig für solche Insekten, die wie die Hummelköniginnen oder der Zitronenfalter den Winter als fertiges Insekt überleben müssen.
Die vielen Insekten sorgen dafür, dass die Blüten der Prachtscharte gut bestäubt werden. Wer es zulässt wird sich über ausreichend Sämlinge freuen dürfen. Diese lassen sich aber, falls unerwünscht, sehr effektiv und einfach durch Jäten entfernen.
Die Ährige Prachtscharte stammt aus Nord-Amerika und ist dort Bestandteil von Pflanzengesellschaften recht unterschiedlicher Standorte. Wichtig ist ihr ein sonniger, gut nährstoffversorgter und ausreichend feuchter Standort.
Anders als die meisten anderen Blütenstauden aus der Asteraceen-Verwandtschaft wie Sonnenhüte oder Goldruten überdauert die Ährige Prachtscharte den Winter in Form unterirdischer und erstaunlich kleiner Knollen.
Wer im Garten seine Prachtscharten zu früh zurückschneidet oder die vertrocknenden Triebe aus der Erde zieht, wird seine Bestände zuverlässig schwinden sehen.
Wie bei anderen Zwiebel- und Knollengewächsen ist ein Erinnerungsschild am Standort hilfreich.
Auch die Pflanzung gelingt nicht immer. Überwiegend werden Ährige Prachtscharten in Form trockener Knollen angeboten. Werden die bei schönem trockenen Herbstwetter gepflanzt und sich selbst überlassen, wird meist keine Prachtscharte blühen. Weichen Sie die Knollen mindestens 24 Stunden ein; auch länger, wenn ab und zu das Wasser gewechselt wird. Am besten wachsen sie tatsächlich an, wenn sie schon zu Treiben beginnen. Danach gilt es die Neupflanzung regelmäßig feucht zu halten.